Montag, 22. April 2013
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Unter Eltern gibt es zwei Standardfragen: Schläft er / sie schon durch und wie bringt ihr ihn / sie ins Bett. Jeder Erziehungsratgeber erklärt, dass es zwischen beidem einen eindeutigen kausalen Zusammenhang gibt. Bring man das Kind "richtig" ins Bett, schläft es durch, bringt man es "falsch" ins Bett, dann nicht. So einfach ist es. Ende.

Ich mache es also falsch. Die Anzahl der Nächte, die ich in den vergangenen vier Jahren durchgeschlafen habe, kann ich nämlich locker an einer, vielleicht zwei Händen abzählen. Mein Fehler. Ganz klar.

Die Lösung liegt also auf der Hand. Ich muss die beiden anders ins Bett bringen. Nur wie? So einfach lassen sich eingefahrene Muster nicht ändern. Aber ich bin es leid, meine Abende im Kinderzimmer zu verbringen. Und wenn ich schon früh einschlafe, dann bitte wenigstens in meinem eigenen Bett und nicht im Sessel, wo ich dann nach einer Stunde mit Kreuzschmerzen aufwache.

Zweimal habe ich also jetzt das Experiment gewagt: Schlafanzüge, Zähneputzen, Bücherlesen - und dann verlasse ich das Zimmer, nicht ohne die Kinder daran zu erinnern, dass sie a) schon groß sind und mich nicht mehr brauchen zum Einschlafen, sie b) nicht mehr in der Wohnung rumrennen dürfen und sie c) das Licht nicht mehr anmachen dürfen.

Der letzte Punkt ist der einfachste. Das Licht aus dem Rest der Wohnung reicht locker. Der zweite Punkt ist schon schwieriger. Benjamin muss aufs Klo, Anna kommt giggelnd hinterher. Mehrfach. Dann ist der Schnuller verschwunden (einfach so), da muss man auch Mama fragen. Als beide rauskommen und mir erzählen wollen, dass sie Angst haben, muss selbst Benjamin lachen. Ansonsten aber schlagen sie sich wacker. Die Schlafanzughosen haben sie ausgezogen, die Kuscheltiere sind Babys (im Bauch, natürlich!) und beide haben viel Spaß.

Aber noch finden sie irgendwie nicht den Punkt, zur Ruhe zu finden. Irgendwann ist also Schluss. Donnerwetter. Jetzt mache ich dunkel, Tür zu - und sitze doch wieder im Sessel. "Mama..." tönt es von links. "Die Tür ist zu-hu..." jammert es von rechts. Als dann für eine Minute aber die geforderte Ruhe herrscht, gehe ich raus. Tür bleibt offen, Schlaflicht wieder an.

Seitdem ist Ruhe. Sie schlafen. Ganz alleine.

Jetzt muss ich ihnen nur noch die Schlafanzughosen wieder anziehen und die Babys "entbinden" - die sind nämlich immer noch im Bauch.

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Samstag, 23. Februar 2013
Morgens früh um 6 Uhr am Wochenende
Samstagmorgen. Draußen ist es dunkel. Es schneit. Die Kleine (seit irgendwann in der Nacht schon bei uns im Bett) ist unruhig. Dann kommt der Satz, den ich fürchte: "Mama, ich will eine Mi-hilch!"

Die Nacht ist vorbei. Um 6 Uhr. Ich stehe mit ihr auf und zeige aus dem Fenster: "Guck mal, Anna! Alles ist noch dunkel, kein Fenster ist erleuchtet. Alle außer uns schlafen noch." Wenn ich wirklich gehofft hatte, dass diese Erkenntnis uns in dem Moment weiterbringt, dann habe ich mich getäuscht. Also Milch.

Ich erinnere mich dunkel an Zeiten, in denen sie noch weitergeschlafen hat nach der Morgen-Milch. Das war noch an der Brust. Jetzt sind wir wach. Der Große seit 7 Uhr auch. Mann schläft.

Mein Geständnis: Die Kinder haben das iPad gekriegt. Die gucken jetzt Lauras Stern und ich blogge, habe eine heiße Tasse Tee und überlege schon, ob ich trotz Schneeflockentanz gleich zum Bäcker gehen will. Geht eh erst wenn der Mann wach ist, denn die Kinder kriege ich jetzt nicht davon überzeugt, dass Schneehosen lustiger sind als das iPad...

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Freitag, 15. Februar 2013
Krankenstand
Nun hat es uns also wirklich auch erwischt. Den ganzen Winter über las und hörte ich von anderen kranken Kindern und freute mich über die robuste Gesundheit der meinen. Ich hätte es wissen müssen. Mehr Demut. Ich weiß.

Nun also. Der Große ist seit mittlerweile über einer Woche zu Hause, die Kleine seit Anfang dieser Woche. Müde, schlapp, kein Appetit (außer auf Schokolade, Schokolade geht immer), Husten, Schnupfen, Röcheln, am Anfang auch Fieber. Das ganze Programm.

Phase 1: Die beste Zeit ist die ganz am Anfang. Man selber hat noch total viel Energie, glaubt an eine schnelle Heilung, während das kranke Kind den ganzen Tag schläft. Da fühlt sich Homeoffice sogar effektiver und effizienter an als die Arbeit im Büro.

Phase 2: Dann kommt die schlimmste Phase. Halberlei gesund, aber jeder Staubkrümel wirft das noch kranke Kind aus der Bahn und führt entweder zu Wein- oder zu Brüllattacken. Man selber hat erstens den Glauben an die schnelle Heilung verloren und die zwangsläufig schlechten Nächte hinterlassen ihre Spuren. Die Sehnsucht nach der Ruhe des Büros steigt.

Phase 3: Der Rückschlag. Man denkt, es geht schon wieder und schickt die Kinder in die Kita. Diesmal hat es exakt 2 Stunden und 19 Minuten gedauert, bis mein Handy klingelte: "Beide hängen total durch kriegen auch wieder Fieber. Können Sie bitte...". Ja klar, kann ich. Vorbei die Ruhe im Büro.

Phase 4: Ergebenheit in das Schicksal und endlich die anscheinend notwendige Demut. Nächster Besuch beim Arzt (heute). Bitte um etwas längere Krankschreibung (bis Montag). Mittagsschlaf bis nach 17 Uhr (alle drei), weil es eh schon wurscht ist mit dem Rythmus und so.

Phase 5: Rückkehr ins echte Leben (hoffentlich am Wochenende). Bis zur nächsten Runde...

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